Bienen sind fleißig und an warmen Tagen permanent am Rumsummen und Sammeln. Ganz fleißige Bienen hören damit im Winter nicht auf. Denn merke: Guter Pollen findet sich auch unter dem Schnee. Genau so geht Joshua seine Radkarriere an. Dieses Jahr zum ersten Mal mit einer Lizenz unterwegs, hat er sich von den ersten Versuchen beim Bergrennen auf die GALERIA bis zum Cyclocrossrennen gestern in Darmstadt Monat für Monat und Rennen für Rennen gesteigert. Nicht nur das: Er gehört eindeutig zu den fleißigsten Trainingsbienen unter den jungen Blau-Gelben. Das war nicht nur auf dem Verkehrsübungsplatz beim Straßentraining im Frühjahr und Sommer so, sondern gilt auch für die aktuellen Cross-Trainingstage. Und was soll man sagen? Trainingsfleiß zahlt sich aus, man muss nur etwas Geduld mit sich haben. Also so, wie wohl bei den allermeisten Dingen im Leben. Dieser Zahltag war für Joshua gestern.

Die Cross-Strecke in Darmstadt war ein wahres Träumchen. Dieses Gelände mit seinen Möglichkeiten ist ein wahrer Schatz für den VC Darmstadt. Man kann sie dafür nur beneiden. Vor einigen Wochen wurde das Gelände um die 333-Meter-Bahn zu einer dauerhaften Cyclocross-Strecke umgebaut. Zwei recht hohe Doppelhindernisse, ein Kurven-Flow-Teil, eine Treppe, zig kleine und gemeine Stiche und einige Passagen, wo man gut „drücken“ konnte. Wir ziehen den Hut davor und der prima Orga. Gut gemacht, Südhessen. Insgesamt keine übermäßig schnelle Strecke, dafür mit einer Fülle an Antritten. 

Der Startschuss der U17 und dann…. warten … warten … warten, denn die Fahrerinnen und Fahrer tauchten ab und kamen erst später auf Höhe der Eingangskurve in Sichtweite. Dann der erste Fahrer mit einer tollen Pace und eindeutiger Körpersprache – das sollte ein souveräner Start-Ziel-Sieg werden. Und die sieben Weiteren. Wir zählten durch: Platz 2, 3, 4, 5 … kommt da noch wer? Vor allem: Ist überhaupt noch jemand hinter Joshua? Ein wirklich miserabler Start, auch wenn Joshua mit Reihe zwei vorliebnehmen musste. Zu allem Überfluss fand er sich direkt danach hinter einem wirklich langsamen Fahrer in der Kurven-Schnecke wieder. Überholen für eine recht lange Zeit nicht möglich. Alles sah nach einem gebrauchten Tag aus.

Was nun tun von draußen? Ein Weckruf musste her. Der kam und schien tatsächlich zu fruchten. Die folgenden Runden fuhr Joshua mustergültig. Er fand sein Tempo und legte sich einen nach dem anderen der vor ihm liegenden wunderbar zurecht. Taktisch exzellent überholte er auf der Treppe und zwischen den Hindernissen, sodass ein direkter Konter nicht möglich war. Klasse gemacht. Die vorletzte Runde und der Sprecher sah Joshua auf Platz 4!  Wenige Meter später fuhr er im Kurvenbereich auf den Drittplatzierten auf und überholte ihn über die Hindernisse. Sofort nahm er Speed auf und es folgten  ein paar wenige, kleine Kurven, eine lange Gerade und über die Treppe aufs Außengelände. Das sah richtig gut aus. Eingangs zur letzten Runde hatte er den Verfolger noch nicht ganz abgeschüttelt, aber man ahnte schon: Das würde gut ausgehen. Schließlich fuhr er mit Platz 3 sein erstes Podium in diesem Jahr mit souveränem Vorsprung ein. Eine Klasseleistung, die mit einem guten Start sogar noch ein Platz besser ausfallen hätte können. Aber nix zu meckern: großer Cross-Sport von Joshua. Weiter so.