Was ein Wochenende. Schon seit einigen Tagen Sonne satt – beste Voraussetzungen für guten Rennsport. Einzige wettertechnisch nicht ganz optimale Bedingungen wohl bei Sebastians Reise nach Holland. Bei der dreitägigen Healthy Ageing Tour 2018 fuhr er am Freitag auf den 63,8 km in Oldambt – wie die beiden Tage zuvor – erneut auf Platz 2 der C4-C5-Athleten. Martin van de Pol war einfach auf allen Strecken der stärkere. Ein wirklich exzellentes Ergebnis für Sebastian beim Saisonauftakt.
Und MTB wurde auch gefahren. Der Warm-Up-Marathon im niedersächsischen Hellenthal bildet schon vom Namen her den Saisonauftakt. Rainer und Holger starteten in der Senioren II, Jannis in der U19 und Luca bei den Herren – alle Klassen auf 32 km. Dazu kamen noch Sophie und Maurice in der U15 Schülerinnen und Schüler mit 13 km. Auf der 32er-Strecke ging es die ersten 2 km nach dem Start sofort mit einer Steigung 20% nach oben. Mächtig viel und die Beine wurden gleich maximal gefordert. Die erste Hälfte der zu fahrenden »Acht« bestand aus »Wald- und Schotterautobahn«, in der zweiten Hälfte gab es dann ein paar hübsche Trails und auch einige anspruchsvollere Passagen.
Holger trieb es bei seinem erten MTB-Wettkampf sofort den Berg hinauf, leider warf ihn eine Panne im späteren Verlauf zurück. Und auch Rainer musste mit einem hochfliegenden Stock Bekanntschaft machen. Der flog ins Schaltwerk und zerstörte das halbe Schaltröllchen, dennoch kämpfte sich Rainer nach dem Defekt wieder schnell nach vorne. Am Ende standen für beide die Plätze 4 und 6 auf dem Papier. Prima gemacht. Und Jannis und Luca? Jannis zeigt, dass er schrittweise näher an die ganz schnellen Jungs kommt, seine Zeit von 1:31 h kann sich absolut sehen lassen, lediglich drei bis vier Minuten sind die vorderen Plätze noch entfernt. Wir sind gespannt, wie sich seine Saison entwickeln wird. Luca hat hier erwartungsgemäß noch weitaus mehr Rückstand. Dieses Jahr wird er wohl verstärkt sein Glück auf dem Rennrad suchen, dabei sind solche MTB-Marathons aber gute und harte Trainingseinheiten.
Highlight des Tages waren die Rennen der Schülerinnen und Schüler aus Sicht der Zweirad-Gemeinschaft. Maurice zeigte, dass auf ihn Verlass ist. Wie schon in den Rennen zuvor und im letzten Jahr ist er stets »podiumsreif«. Platz zwei wurde es dieses Mal für ihn. Mit seiner Ausdauerleistung sind die 13 Kilometer definitiv zu kurz für ihn, dürften die U15-Fahrer länger fahren, wäre Maurice sicherlich noch stärker. So läuft es auf Sprintrennen hinaus, bei denen ihm noch ab und an der harte »Punch« fehlt, um ganz oben zu stehen. Mit intensiverer Trainingsleistung lässt sich dies beheben. Aber will schon bei Platz 2 meckern? Super, Maurice. Noch mehr Grund zum Freuen hat sicherlich unsere junge Amazone Sophie. Unglaublich gut, was sie bereits im ersten Jahr und ihrem ersten richtigen Rennen ablieferte. Und Sophie hat alles, was man für leistungsorientierten Radsport braucht: denn richtigen Biss. Den nämlich setzte sie auf den letzten Metern ein, um die vor ihr liegende Fahrerin noch zu überholen. Ein Bravourstück, das mit dem zweiten Platz belohnt wurde. Sensationell. Und da sie sehr trainingsfleißig ist, sind wir sehr gespannt, wie sich Sophie in diesem und den kommenden Jahren entwickeln wird.
Rennrad: Nach einigen Querelen mit dem Wettfahrausschuss über das unendliche Thema Scheibenbremsen – das sich letztlich zu unseren Gunsten entschied –, ging es auf die 66 km rund um den Franz Lenze Platz in Duisburg. Laut Veranstalter machten sich in der C-Klasse knapp 100 Starter auf den Weg. Ein kleiner Wermutstropfen: Ein sehr schnörkelloser und nicht profilierter Kurs als Rundstreckenrennen…Kriterium wäre die bessere Wahl gewesen; auch für alle Zuschauer.
Samuel, Lukas und Ben machten es nach dem wohl üblichen Erstkurven-Pflicht-Crash eines Fahrers prima. Gut platziert im Feld mit Anschluss nach vorne ging es voran. Samuel wurde dann aber leider in einer Kurve zu einem Bremsmanöver gezwungen, bei dem er stürzte. Er zog sich nur leichte Blessuren zu und wurde nach Rundenvergütung wieder losgeschickt. Leider aber konnte er den Anschuss an die Verfolger – das Feld war nun in zwei Teile zerrissen – trotz großer Anstrengungen über mehrere Runden nicht erreichen. Schließlich brach er das Rennen ab; verständlich. Später erging es Lukas ähnlich. Auch er verlor zwei Mal den Anschluss und gab dann entnervt auf. Fazit der beiden: Die Grundgeschwindigkeit stimmt auf jeden Fall, einzig einige Details müssen im Laufe der Saison noch verbessert werden.
Viel Licht und ein klitzekleiner Schatten bei Ben. Zum Ende des Rennens war eine 8-köpfige Gruppe mit dem späteren Sieger und Ex-Profi Stefan Cohnen vom RSV Düren mit 45 Sekunden auf und davon. Dahinter zogen Ben und wenige andere das Hauptfeld auf den letzten 4 Runden energisch nach vorn. Eingangs der letzten Runde durfte man sogar mit einem Top-10-Platz liebäugeln, aber das von Ben gewählte Hinterrad entpuppte sich als Flop und nach einer nicht optimal gefahren letzten Kurve wurde er im Sprint auf Platz 31 durchgereicht. »Unglücklich« trifft es wohl am besten. Dennoch ein gutes Zeichen und wir dürfen auf die im Voraus der Saison von allen drei Jungs angepeilten Platzierungen unter den besten Zwanzig hoffen. Allerdings sind unsere Fahrer Leichtgewichte. Stärker profilierte Strecken sollten ihnen besser liegen als diese klassischen Sprintrennen.
Last but not least unser Senioren-4-Überflieger Jürgen. Was sich schon bei den Crossrennen in der Saison 2017/2018 zeigte, setzt sich nun auf der Straße fort. Beim exzellent besetzten 8. Großen Frühjahrspreis der Gemeinde Börger war Jürgen auf den 41 Kilometern am Start. Nach etwas mehr als einer Stunde musste er nur den Holländer Ron Paffen und Sieger Hans-Gerd Eckermann von der RRG Kleverland den Vortritt lassen. Satte 15 Punkte mehr auf Jürgens Konto – spitze gemacht.