Der Sonntag in Breidenbach entpuppte sich als echte Herausforderung. Das begann schon in der Planung. Verschiedenste Zu- und Absagen in kürzester Zeit führten dazu, dass am Ende nur Lukas und Ben im Rennen der C-Klasse auf die Reise gingen. Und auch die Anfahrt war alles andere als angenehm. Auch wenn es sonntagmorgens ruhig auf den Straßen ist, macht die Bundesstraße im finsteren Regen nicht wirklich Freude. So waren wir froh, als wir das »Ende des Regenbogens« endlich erreichten. Insgesamt war die Kulisse doch eher trostlos, dann ist ein Rennen im Industriegebiet immer nur mit Kaffee »schönzutrinken«.
Im Nassen ging es also für die beiden auf den 2-Kilometer-Rundkurs. 30 Mal musste dieser befahren werden und jedes Mal galt es winzige 31 Höhenmeter zu bewältigen. Eine längere Steigung mit 200 Metern und zwei Kürzere zogen aber allen Fahrer schnell die Körner aus den Beinen. In Summe standen schließlich im Ziel satte 930 Höhenmeter bei nur 60 Kilometern auf de Computer – das entspricht einem Faktor 15,5. So viel hat kaum jemand von uns, wenn wir »ganz normal« durchs schöne Nordhessen radeln. Schließlich spricht der Schnitt von knapp 34 km/h bei Lukas Bände: Ein wirklich gemeiner Kurs. Und einer, den nur etwas mehr als die Hälfte der Rennfahrer überhaupt beendeten.
Schon in der zweiten Runde gaben die ersten auf und wenige Runden später war auch das Feld in zwei Teile zerbrochen. Das ist in Breidenbach nicht zwingend ein Problem, denn typischerweise fallen noch ausreichend Fahrer aus dem Hauptfeld und mit einem Solo wurde das Rennen noch nie gewonnen. Ben und Lukas fanden sich in der zweiten Gruppe wieder und machten es dort prima. Immer wieder zeigten sie sich abwechselnd vorne. Und sobald die Gruppe einmal funktionierte, hatten sie die Führungsgruppe bei Start/Ziel wieder im Blick. Leider aber funktionierte die Gruppe selten so. Schon seltsam, dass man sich nicht einigen konnte und manche einfach kein Interesse hatten, weiter nach vorne zu kommen und zu arbeiten – Radfahrer denken eben sehr »anders«.
Fünf Runden vor dem Ende war dann für Ben Schluss. Hier zeigt sich die für ihn noch neue Renndistanz. Zwei Drittel sind prima bei ihm und er hat Power, danach geht es zur Neige. Gerade solch langsame und harte Rennen sind dann ein Problem. Aber das wird schon in wenigen Wochen besser funktionieren. Toll gemacht hat es Lukas. Er zeigte einen unfassbaren Willen und kämpfte sich ins Ziel. Besonders schön zu sehen, dass es bei ihm dieses Mal geklappt hat, war sein Einsatz in Duisburg doch nicht von Erfolg gekrönt. Wenn sich Lukas so weiterentwickelt und noch mehr an seinem »Punch« arbeitet, wird auch er in dieser Saison uns (und sich selbst) noch viel Freude bereiten. Weiter so!