In seiner ersten Rennsaison in der U17 reiht sich Gustav genau dort ein, wo er in der U15 aufgehört hatte – in der bundesdeutschen Spitze. Die Bundessichtung im Rahmen des Scan-Haus-Cups in Marlow ist traditionell eines der deutschen Top-Rennen für die Nachwuchsklassen. Entsprechend fand sich ein Top-Feld mit mehr als hundert Fahrern am Start zusammen. 

Wie schwierig derart hochklassige Rennen sind, zeigte sich bereits in den ersten beiden Runden. Jeder Fahrer wollte ideal positioniert sein und manche waren dazu noch übermotiviert. Hinzu kommt ein hohes Tempo mit einem Stundenmittel von mehr als 46 km/h über die 61 Kilometer – es kam zu vielen Stürzen in dieser ersten Rennhälfte. Mit gutem Überblick und etwas Glück rettete sich Gustav in dieser Phase mehrmals vor einem Sturz. In der Folgezeit versuchte er es mit Attacken aus dem Feld, die aber allesamt wirkungslos blieben. Dann die letzte Runde. Mika Lohmar vom VfR Büttgen startete für seine starke Mannschaft den ersten Ausreißversuch. Die beiden Hessen Daniel Gutbier von der RSG Frankfurt und Gustav waren aufmerksam und konnten folgen. Die Ausreißergruppe harmonierte gut, wurde kurze Zeit später aber vom Feld gestellt.

Für die letzten 2,5 Kilometer ging es dann auf einem Stadtkurs mit vielen tückischen Kurven sowie Kopfsteinpflaster auf den letzten 300 Metern leicht ansteigend zum Ziel. Gustav sicherte sich eine Position weit vorn. Dann wurde noch einmal das Tempo angezogen, das Feld zerfiel und es kam Pech für Gustav hinzu: Finn Liedtke aus Cottbus fuhr ihm ins Rad, er musste mit dem Fuß ausklinken und schon waren die gute Position und das Tempo Geschichte. Im Zielsprint machte er noch einige Plätze gut und kam als hervorragender Zwölfter ins Ziel.

PS: Nur drei in seinem Jahrgang waren schneller. Klasse gemacht, Gustav.