Für Gustav galt es bei der U17 Bundessichtung Bahn in Frankfurt/Oder. Schon die Anreise direkt an die Grenze zu unseren polnischen Freunden war ein kleines Abenteuer. Am Mittwoch kam dann noch Roman aus dem Urlaub zur Unterstützung und es konnte beginnen. 

Gustav war sowohl für die Kurzzeit- als auch die Ausdauerdisziplinen gemeldet, musste daher bereits am Donnerstag in der Einerverfolgung ran. Gut, dass er zumindest am Mittwochabend erste Trainingsrunden und Startversuche auf der Bahn machen konnte. Startmaschine? Wie viele Runden? 200 Meter? Alles neu und mutig von Gustav, sich ins Getümmel zu stürzen. Wie mutig zeigte sich dann am Donnerstag. Ausschließlich echte Spezialisten am Werk. Viele Jungs, die man in den kommenden Tagen nicht mehr oder nur noch zum Keirin sah. Hier räumte Tim Niklas Brehme aus Erfurt alles ab, grandios. Unser Fazit: Gustav muss man in Zukunft nicht den zusätzlichen Stress mit dem Sprint antun, Ausdauer melden und besser ist das. 

Ab Freitag standen dann die Ausdauerdisziplinen auf dem Programm und nun griff auch Daniel von der RSG Frankfurt für den HRV mit ein. Daniel und Gustav verstanden sich von Anfang an prima und sprachen sich ab. Es konnte also losgehen. Zuerst ging es auf die 2000 Meter. Roman fragte sich, wie er die Marschtabelle wohl aufbauen sollte, um die Jungs im Rennen zu motivieren. Also mal ganz konservativ 2:32 angenommen – quasi Worst Case. Daniel zeigte gleich, dass er sich auf der Bahn echt wohlfühlte und fuhr eine 2:27 Minuten. Erstes Rennen für ihn an diesem Wochenende, gut gemacht. Danach kam Gustav mit einer 2:30 und der Erkenntnis ins Ziel, dass da viel liegen gelassen wurde. Würden beide Hessen regelmäßiger auf dem Holzrund fahren, sollten niedrige 2:20er-Zeiten für beide möglich sein, so konnte man sich bei Jasper Carls Anschauungsunterricht nehmen. Er prügelte mit 2:14 fast einen neuen deutschen Rekord in das Holz. Keirin wurde dann für Gustav an diesem Tag gestrichen – es wäre sinnlos gewesen.

Samstag, letzter Tag, Team-Tag. Ziel war der Madisonwettbewerb für beide Jungs. Davor hieß es aber, beim Ausscheidungsfahren zu bestehen. Es waren 29 Zweierteams für Madison eingeschrieben, 10 Jungs mussten beim Eliminator also noch aussortiert werden, damit es zu zwei Läufen à 12 Teams kommen konnte. Jede Menge Fahrer also auf der Bahn und ab ging’s. Daniel verzockte sich leider und ärgerte sich zu Recht, dass er doch recht früh ausschied. Da fehlte zum entscheidenden Zeitpunkt ein klein wenig die Rennübersicht. Gut, dass jetzt Gustav zur Stelle war und mit seiner Fahrt die beiden doch noch in das Madisonrennen brachte. Im B-Lauf in lila Trikots hätten beide fast noch ihren Start verschlafen, dafür war dann aber das Adrenalin am Anschlag. Und das half. Drei komplett verpatzte Wechsel am Anfang, aber kein Grund sich hängenzulassen. Daniel und Gustav wurden mit jeder der sechzig Runden besser. Am Ende klappten alle Wechsel und beide fielen im Ziel fast vom Rad – von Platz 12 auf 9 gefahren, alles gegeben. Genau so sollte das sein. Entsprechend zufrieden waren die beiden. 

Fazit: Die Jungs müssen mehr zusammen auf der Bahn fahren. Prima Ansätze und beide haben zusammen viel Spaß; beste Voraussetzungen. Und: Nord- und Südhessen können doch gut zusammen. Wer behauptet was anderes? Tolle Orga übrigens in Franfurt/Oder. Alle super freundlich zu uns, alle extrem hilfsbereit. So macht Radsport richtig, richtig Spaß. Dank für den klasse Materialsupport geht an den HRV in Person von Rüdiger.