Auf dem topfebenen – allerdings traditionsgemäß windanfälligen – Rundkurs in Melle bei Bielefeld ließ Jasmin den übrigen Mitstreiterinnen keine Chance. Die aktuelle Form ist einfach bestechend. Zusammen mit zwei anderen Fahrerinnen war sie frühzeitig aus dem Feld herausgefahren und punktete ein ums andere mal in den Wertungen. Auch den mit doppelter Punktzahl besonders wertvollen Schlußsprint gewann sie souverän. Mit 33 Punkten dominierte sie ihr Rennen bravourös vor der Zweitplatzierten mit 22 Punkten. Das heißt: sie hat nur einen der insgesamt 6 Sprints nicht gewonnen. Beeindruckende Leistung und Dominanz.
Für Leopold war in Melle zwar kein U19er Rennen ausgeschrieben. Da er aber Lust auf Rennen hatte, startete er einfach in der Klasse „Amateure“, also zwei Klassen über seiner derzeitigen Rennklasse. Konzentriert bis in die Haarspitzen zog er das Vorhaben perfekt durch: von der richtigen Verpflegung rechtzeitig vor dem Rennen, der richtigen Startaufstellung im 50 Mann großen Feld (nämlich in der ersten Reihe!) bis zur richtigen Startübersetzung. Denn mit seiner Jugendübersetzung hatte er in den mit über 50 km/h gefahrenen Rückenwindpassagen ordentlich Arbeit – nämlich hohe Umdrehungszahlen, um beim Tempo des Feldes mitzuhalten . Aber auch das meisterte er perfekt. Hin und wieder sogar mal keck die Nase in den Wind gehalten und das Feld zur Nachführarbeit gezwungen. Der selbstbewusste Auftritt wurde mit einem mittleren Platz im Feld belohnt. Der aufsteigende Trend der Leistung ist ganz deutlich und das Bergzeitfahren am kommenden Sonntag kommt genau richtig, um den Trainer des Hessenkaders und den Strassenfachwart in Hessen für die nächste Saison auf sich aufmerksam zu machen.
Und der Coach selbst? In der Masters 4 ging Hans-Jürgen noch ganz vorne in die letzte Kurve, dann aber flog das große Feld vorbei. Am Ende ein guter 19. Platz.