DM TT und Bundessichtungsrennen in Bad Dürrheim
Gustav stand in der U17 vor einem intensiven Radsportwochenende. Die wohl letzten Herausforderungen auf der Straße in diesem Jahr hatten es in sich. Dafür ging es 4 ½ Autostunden nach Süden, nach Bad Dürrheim. Nachdem wohl einige Optionen für die beiden Rennen nicht realisiert werden konnten, war man froh, dass die Organisatoren des RiderMan – ein Highlight im Plan von HobbyfahrerInnen – die Rennen in den Rahmen hineinpressen konnten.
Neben der Hobbyveranstaltung und der männlichen U17 kamen noch die weibliche U17 sowie die Juniorinnen und Frauen mit ihren Bundesligarennen an den Start. Sicher brutal viel Arbeit, dies alles unter einen Hut zu bekommen. Wie eng es war, zeigte sich schon beim Briefing zum Straßenrennen: Im Abstand von 5 Minuten ging es für die U17w, die Hobbys sowie die U17m auf die für einige Kilometer identische Strecke. Und zwischendrin noch die Materialwagen. Hut ab, dass das alles so gut geklappt hat.
Weniger gut klappte es bei Gustavs Auftritt am Freitag bei der DM. Zeitfahren war angesagt. 17,2 Kilometer von Bad Dürrheim ins Ziel nach Öfingen. Kurz vor Kilometer Fünf eine 5,2-prozentige Steigung mit 1,5 Kilometer Länge und mit 16 % an der steilsten Stelle. Im Anschluss flach und schließlich noch mal rein in den Schlussanstieg in Öfingen.
Zu viel im Kopf
Mit jeder Menge mentaler Detailarbeit in der Vorbereitung fuhr Gustav an den Start. Wie viel Watt auf welchem Streckenabschnitt? Im Durchschnitt 293 Watt müssten für die Top-5 reichen? Rechnungen über Rechnungen, die schnell im sonnigen Schwarzwald verpufften. Am Kilometer 13 sahen Olaf und Roman die Fahrer der schnellsten Gruppe vorbeifliegen. Und dann kam Gustav. Man brauchte keinen Wattmesser oder ein Radargerät, um festzustellen, dass das alles andere als schnell war. Und das zeigte sich auch im Ziel. Rätselratend über das extrem schlechte Ergebnis bei doch gleichzeitig guten Leistungswerten kratzte man sich im ZG-Lager die Köpfe. Zwei Minuten Rückstand auf die schnellen Jungs – unglaublich. Weniger unglaublich, dass die Plätze 1–3 aus dem Büttgener Vierer belegt wurden, der bereits die DM gewann. Die Jungs können einfach Zeitfahren.
Lass krachen
Das Ergebnis runterschlucken und bei der Bundessichtung am Folgetag einfach mal fahren. Schluss mit dem Anzeigenfeuerwerk auf dem Radcomputer und “hau-es-raus”, waren angesagt. Gesagt, umgesetzt. An diesem Tag war vor der Verpflegungszone bei Kilometer 48 von 78 klar, dass ein anderer Gustav auf dem Rad saß. Den ersten Anstieg brutal geballert und als Dritter über die Kuppe geflogen – das wollten die Fans in Blau-Gelb sehen. Im Ziel stand schließlich nur ein winziger Rückstand von zwei Sekunden auf das Podium – Gesamtplatz 13 und nur zwei Jungs im Jahrgang waren schneller. Klasse gemacht, all out. So muss das sein. Und die Leistungswerte? Haben wir im Nachgang gecheckt und waren selbstverständlich PR. Zu so einer Leistung kann man nur gratulieren.







