Der Pfingstmontag hielt eine ganz schnelle Strecke für unsere Jungs und Sophie parat: das 55. Kriterium in Borsum in Niedersachsen. Der kurze Kurs mit quasi nur einer echten Kurve konnte mit voller Kraft durchfahren werden. Einziges Manko an diesem sonnig-schönen Tag war der frische Gegenwind auf der Zielgeraden. Da brauchte man auf jeden Fall ein flottes Hinterrad, für Alleingänge jedenfalls keine guten Voraussetzungen. Dies zeigte sich am Ende: Sprint Royal.
Zuerst aber war Sophie bei den Schülerinnen U15 am Start. Ein starkes Feld, aber auch mit einer Konkurrentin, die sie bereits in Gesmold hinter sich gelassen hatte. Wir waren gespannt. Die Vorbereitung war gut, die Übersetzungskontrolle ebenfalls und dann ging es auf die vielleicht 20 Meter in Richtung Start. Man kann es kaum glauben, aber auf diesem winzigen Stück fährt ihr doch glatt ein Rennfahrer ins Rad. Sophie stürzt leicht, die Kette fällt ab. Also nichts wie schnell wieder rauf mit der Kette und zum Start. Der Startschuss fällt, die ersten Antritte und schon ist die Kette wieder ab. Schon ist das Rennen für sie vorbei, denn alle anderen sind bereits weit weg. Keine Chance mehr, sie einzuholen. Aber Sophie fährt tapfer das Rennen zu Ende; Hut ab. Es wäre an diesem Tag sogar das Podium möglich. Nicht schlimm, beim nächsten Mal vielleicht.
Dann schließlich die KT A/B/C-Klasse. Nach dem Start ging sofort die Post ab. Das Bundesliga Team »schnelleStelle Ur-Krostitzer« prägte mit dem Team »Bike Market« das Rennen. Hinzu kam noch der starke Jan Brockhoff von Leopard Pro Cycling. Klar, dass Tobias, Lukas, Samuel und Ben hier keine großen Chancen haben würden. Immerhin aber haben sich Samuel und Ben bei einem Prämiensprint auf den Plätzen 3 und 5 sehen lassen. Ansonsten ging es mit durchschnittlich knackigen 45 km/h über die 78 Kilometer. Für Tobias sind diese Geschwindigkeiten einfach noch einen Tick zu flott, er musste als erster unserer Jungs abreißen lassen, fand dann noch einen Mitfahrer. Beim Sprinten fühlt er sich bereits pudelwohl, jetzt muss er nur noch an der Ausdauer arbeiten, dann kann er richtig loslegen. Dann erwischte es Lukas, der sich anschließend mit einigen Hannoveranern einigte und letztlich – vom Feld überrundet – darin bis Ende mithalten konnte. Seine Ausdauerleistung ist also vollkommen ausreichend, Lukas braucht einfach immer eine Zeit, bis er tatsächlich im Rennmodus läuft. Das müssen wir im Training stärker berücksichtigen, aber das wird ganz sicher noch; bei seiner Motivation die logische Konsequenz.
Bei Ben zeigt die Kraft-Ausdauer-Kurve eindeutig nach oben, lediglich in den drei letzten Runden fehlte die Kraft. Bis dahin aber ein couragiertes Rennen von ihm und die typische »Ben-Entwicklung« im ersten Jahr mit längerer Distanz. Schon am Ende der Saison sollte er die volle Power haben, was wir dann auch in der anschließenden Cross-Saison wohl sehen werden. Hervorragend die Entwicklung und das Rennen von Samuel. Er war immer im vorderen Drittel – da wo er es am liebsten mag. Er hilft kontinuierlich dabei, Löcher zuzufahren, und sitzt super souverän in den engen Kurven im »Infight« auf dem Rad. Und wenn er mal auf den Bürgersteig muss, dann mit einem Bunny-Hop und weiter geht’s. Wäre er dazu noch mit Sprintkraft gesegnet… wer weiß? Ein tolles Rennen von ihm. Wir freuen uns auf mehr. Insgesamt eine schöne Veranstaltung und ein Rennen von dem alle Jungs – und auch Sophie – eine Menge mitnehmen werden.