Die Fakten im Schnellcheck: Wetter: Sonne satt. Temperatur: leicht über der 10-Grad-Marke. Wind: knackiger Ostwind. Streckenlänge: 2,8 Kilometer. Profil: wellig mit langem, geraden Anstieg zu Start/Ziel. Das waren die Basics des gestrigen 5. Frühjahrspreises in Herford. Dieses erste Rennen der Saison war für viele Fahrer eine erste Standortbestimmung, wohin die Reise in diesem Jahr gehen könnte. Nach einem zähen Winter wollten viele unbedingt wieder aufs Rad und sich messen; einige frisch aus dem Trainingslager die Kräfte test. Und so war das Startfeld in Herford über nahezu alle Klassen nicht nur sehr groß, sondern auch richtig stark.
Für die ZG an diesem Tag am Start: Jannis und Ben in der U19, Thomas in der Elite-C, Rainer und Jürgen bei den Senioren und Samuel im Hobbyrennen. Thomas eröffnete mit der Elite-C den Tag. Schnell stellte sich heraus, dass der Wind mörderisch werden könnte. So schob dieser zwar kräftig zum Ziel den Anstieg hinauf, wehte aber dann gleich nach der Zieleinfahrt erbarmungslos von schräg vorne und bestimmte die erste Streckenhälfte entscheidend. Das Resultat: wüste Attacken direkt im Wind und noch auf der Zielgeraden, wo die Windkante genutzt werden wollte. Wer also den Anschluss verlor und nicht sofort eine neue Gruppe fand, der war verloren. Thomas konnte dem hohen Grundtempo und den Attacken nicht ganz folgen, belegte aber im 120er Fahrerfeld und in seiner ersten Elite-C-Saison einen 94. Platz. Ein befreundeter Fahrer aus Melsungen brachte es danach auf den Punkt: »…ich weiß auch nicht, warum die regelmäßig so reingehackt haben, um kurz danach komplett rauszunehmen. So konnte man keinen Rhythmus finden.« Es war also für fast alle ein schweres Stück Arbeit.
In der U19 gingen im Anschluss 21 Fahrer auf die Runde. Waren unsere Jungs in den ersten Runden noch sehr gut dabei, musste zuerst Jannis und danach Ben doch abreißen lassen. Ein Blick auf die Geschwindigkeitsauswertung über die gesamte Strecke aber zeigt, dass sie das Grundtempo immer mitgehen können, wenn sie ein Hinterrad finden. Die Tempokurve sackt dagegen sofort zusammen, wenn eine Attacke das Feld zerhackt. Hier müssen die folgenden Trainingswochen so ausgerichtet werden, dass sie bei solchen Aktionen dranbleiben können. Aber für solche Erkenntnisse sind diese frühen Rennen schließlich da. Am Ende Platz 17. für Ben und 20. für Jannis in einer enorm starken Konkurrenz.
Dann gingen Rainer in der Senioren 2 und Jürgen in der Senioren 3 an den Start. Das Tempo gerade in diesen Altersklassen war exorbitant. Rainer zeigte sich bereits am Start wenig zuversichtlich, machte aber im ersten Renndrittel eine durchaus gute Figur. In der Folge musste er abreißen lassen, hatte aber noch das Glück in eine Sechsergruppe zu gelangen, die auch gut funktionierte. Betrachtet man dazu noch seinen Trainingsrückstand durch eine zähe Erkrankung zu Anfang des Jahres, dann kann er mit dem 33. Platz durchaus zufrieden sein. Und Jürgen? Er sah schon am Start frisch wie nie aus – hier zeigte sich das frisch absolvierte zweiwöchige Trainingslager. Jürgen konnte viele Attacken exzellent mitgehen und durfte sich zu Recht über einen sehr guten 24. Platz freuen. Klasse gemacht, Jürgen.
Nach einigen Hickhack mit der Lizenz entschloss sich unser letzter Fahrer des Tages bereits im Voraus für einen Start im Hobbyrennen. Samuel Brachmann ist wohl der Gewinner des Tages der ZG. Sein erstes Rennen überhaupt und dann gleich so eins. Über die gesamte Renndistanz von 42 Kilometern konnte sich Samuel in der Spitzengruppe aufhalten und exzellent mitrollen. Mit einem Durchschnittstempo von 41.76 km/h wurde er schließlich im Feld mit 64 Fahrern hervorragender 12. Eine ganz tolle Leistung unseres neuen ZG-Fahrers. Und wir sind gespannt, wie sich der 18-jährige in wenigen Wochen in der Lizenzklasse der Elite-C-Fahrer schlägt.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. In den folgenden zwei Wochen sind unsere Jungs gefordert, das Training anzuziehen und zu intensivieren. In Esplingerode geht es dann am 25. März auf die Strecke, bevor das Trainingslager auf Mallorca ansteht. Leider müssen wir hierbei immer auf die Schulferien Rücksicht nehmen – ideal wäre es zwar, ein solches Trainingslager früher im Jahr einzubauen, aber man kann nicht alles haben. Die ZG freut sich darauf, die weitere Entwicklung der U15 bis U19 zu sehen und vor allem, was unsere Rasselbande in der U23 noch alles bewegen kann. Und wir freuen uns auch darüber, dass der Flurfunk weitere Lizenzbeantragungen gemeldet hat. Nur so viel dazu: Ein noch junger Altmeister will’s auch noch mal wissen. Seid gespannt.