Ein disfictionales Drama in drei Akten. Happy End ausgeschlossen.
Gustav: Hey, bin ich schon dran?
Roman: Ja, bist du.
Gustav: Na gut, dann: Also ich war in Frankfurt/Oder beim Bahn-Sichtungsrennen von German Cycling. Lief ja in den letzten Rennen immer besser, und die Bahn in Frankfurt kenn’ ich ja auch. Hätte also ein rihtig guter Saisonabschluss werden können …
Roman: Hä? Wieso denn „hätte“? Hab kurz über die Ergebnisse geschaut, das war doch quasi Bombe.
Gustav: Was’n für ’ne Bombe? Die am letzten Tag? Nee, schon, ja eigentlich ok. Fing gut an in der 1er-Verfolgung über 2000 Meter. Mein Start aus der Maschine ist ja so lala, aber es lief Meter um Meter besser. Im Ziel hat es für Platz 8 von 58 gereicht.
Roman: Da kannste echt nicht meckern, wundere mich über wenig Enthusiasmus.
Gustav: Hm, ja… ist eben doch auch ein Ding mit dem Material. Die Jungs vor mir fahren da schon das schnellere Zeugs.
Roman: Klar, musst du aber wohl mit leben. Und danach ging es doch so richtig zur Sache.
Gustav: Stimmt, Ausscheidungsfahren war klasse. Hat sich super angefühlt. Und Zweiter hinter Daan Ensenbach im Zielsprint ist jetzt nicht soooo schlecht (lacht).
Roman: Alter, das ist absolute Sahne. Sicher dein bestes Einzelergebnis in diesem Jahr auf der Bahn. Gigantisch. Jetzt bin ich aber doch gespannt, warum dein Fazit so frustrierend ausfällt.
Gustav: Tja, liegt am Madison, der letzten Disziplin. Da stand ich mit Florian Junghans vom RSC Rheinheim am Start. Hätte gut werden können. Wenn denn richtig gemeldet worden wäre. Ich mein, ich hab’ extra noch mal am Tag vorher gefragt, ob wir auch wirklich richtig gemeldet sind. Und was war zehn Minuten vor dem Start? Scheiße. Florian ist nicht korrekt gemeldet worden. So ein Mist, das A-Finale war damit sowieso erledigt. Und ins B-Finale kamen wir nur, weil sich wohl einige diesen Quatsch nicht mehr ansehen konnten; Platzierung war dann auch egal. Jetzt mal ehrlich: Ist ja echt schön und cool, wenn ich als Typ ohne richtige Trainingsmöglichkeit immer am Start bin, aber als Depp will ich auch nicht durchgehen. Das macht keinen Spaß. Dazu fahren wir noch Hunderte von Kilometern, um dann an der Orga zu scheitern – nee, echt nicht.
Roman: Puh… da weiß ich wirklich nicht, was ich dazu noch sagen soll. Wirklich bitter. Und doof, dass wir als Verein darauf keinen Einfluss hatten. Sonst wäre es vielleicht anders ausgegangen. Aber… ach, Scheiße da. Jetzt komm mal runter, und schau nach vorn. Hol dir den Spaß in der Cross-Saison zurück. Da gibt’s ja nun einige Rennen, die wie für dich gemacht sind.