Samstag, 23. April
Gestern Stress. Fahrt von München nach Verolanuova. Rad auspacken und Zeitfahrstrecke unter die Räder nehmen. Abends dann Nummer abholen und technisches Meeting. Dann folgte die schwierigste Aufgabe: Hotel finden, denn das neue Navi kannte die alte Straße nicht. Schließlich heute Morgen beim Frühstück der nächste Schreck: Ich habe das Hotel der italienischen Nationalmannschaft erwischt. Ob das gut geht?
Um 9:21 Uhr geht’s dann als erster der MC4 von der Startrampe. 11 km Runde und welliges Profil. Wieso werden nicht wie früher 2 Runden gefahren? Meine ganze Planung ist darauf ausgelegt. So bekomme ich es auch nicht hin, die Power für die kürzere Strecke auf die Pedale zu bringen und finishe als Vierter. Nicht schlecht und angesichts der Zeit von 16:35 Minuten bin ich wirklich zufrieden. Bin auf morgen gespannt. Um 15:03 Uhr geht es auf 12 Runden über 5,8 km durch und um Verolanuova. Das wird sehr winklig und auf und ab mit Kopfsteinpflaster durch die schmalen Gassen des Orts. Ich hoffe mal, dass ich dann noch einen Platz gut machen kann.
Sonntag, 24. April
Heute war es sehr speziell. Das Rennen wurde vor dem Start auf 10 Runden verkürzt. Der Grund einfach: Ein Unwetter sollte kommen. Und das tat es schließlich auch. Vor dem Start waren es noch deutlich über 20 Grad; im Ziel dann Schüttelfrost. Das Rennen ist schnell erzählt. Startschwäche, ich komme nicht ins Pedal. Stelle aber den Anschluß ans Feld wieder her. Etwa 15 Starter C4 und 5 sind auf der Strecke. Ich verliere das Feld auf dem winkligen Stück wieder und brauche zwei Runden bis ich zu dem Italiener mit der Nr. 34, Davide Rossi, auffahren kann. Fahre zwei Runden mit ihm und lasse ihn dann stehen.
Jetzt wird’s für mich ein Einzelzeitfahren aus dem Rennen. Es läuft richtig gut, auch wenn der Zug vorn abgefahren ist. Doch weder die Spitze noch das Feld fährt mich auf den 60 km auf. Die letzten 20 Kilometer im eiskalten Gewitterregen. Ich werde wie gestern schon 4. der Klasse MC4. Die Haut an Armen und Beinen ist gerötet – fühlte sich auf der Strecke wie Hagel an –, und freue mich, dass ich mich für die Schildmütze unter den Helm entschieden habe. Jetzt schnell: Umziehen im strömenden Regen und das Fahrrad verstauen. Noch mal bei der Anmeldung vorbei, aber mein Schüttelfrost hält mich vom Warten auf die Siegerzeremonie ab.
Ich bin gespannt auf die Wettkämpfe in Brescia. Am Sonntag auf dem Stadtkurs wird es ähnlich hart werden wie heute. Vielleicht gelingt es mir auch den Start besser zu schaffen. Und am Samstag bei dem 6,5 km kurzen Bergzeitfahren könnte was gehen.
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euer Sebastian