Beim Rundstreckenrennen am 25.5. in Braunschweig hat Joshua endlich seinen lange verdienten Sieg eingefahren. Aber der Reihe nach.
Im beschaulichen Wohnviertel von Braunschweig-Lehndorf hatte der ortsansässige Traditionsverein (Gründung 1923) einen flotten Rechteckkurs von 1100 Metern abgesteckt. Bis auf eine kleine Schikane, alles mit bester Oberflächenbeschaffenheit. Aus Gründen der organisatorischen Straffung fasste der Veranstalter die Rennklassen der Senioren 2, 3, 4 sowie der U19 in einem Rennen zusammen. Da das Rennen der Senioren 2 und 3 (ab 40 Jahren, bzw. ab 50 Jahren) zusammen gewertet wurden, hatte der Wettfahrausschuss aber immer noch 3 Rennen „im Rennen“ zu bewältigen, was ihm auch tatsächlich gelang. Selbst ohne Transpondertechnik. Respekt.
„3 Rennen im Rennen“ – was natürlich auch für die Sportler galt. Im großen Feld musste jeder auch immer darauf achten, dass er seine Mitbewerber in der Altersklasse im Auge behielt. Multitasking auf dem Rad: Beine und Kopf gleichzeitig hellwach halten. Dies gelang Joshua in seiner Altersklasse U19 perfekt. Der vermutlich stärkste Konkurrent und spätere Zweitplatzierte Noah Mattis Muth vom Stevens Racing Teams Niedersachsen – immerhin Platz 17 in der rad-net Rangliste – wurde von Joshua von Anbeginn in Manndeckung genommen. Dem starken Niedersachsen unterliefen jedoch zwei rennentscheidende Fehler: zum einen spurtete er mit den Senioren 4 bei deren Endspurt voll mit. Aber diese hatten eine um 10 Runden verkürzte Rennlänge, sodass es die alten Herren (Ü60) nach dem Zieleinlauf austrudeln ließen und der U19-Fahrer plötzlich alleine vorn lag. Gegen das restliche Feld war er chancenlos und wurde alsbald eingefangen. Hatte allerdings 10 Runden vor Schluss entscheidende Kräfte gelassen. Zweiter Fehler: Verpflegung zum falschen Zeitpunkt: in der vorletzten Runde erneut der Griff zur Trinkflasche – zu diesem Zeitpunkt am Ende des Feldes, was Joshua aufmerksam registrierte und an der Spitze des Feldes seine entscheidende Attacke setzte. Keine Chance mehr für den Konkurrenten, in den letzten beiden Runden auch nur annähernd an Joshua heranzukommen. Also Sieg mit Kopf und Bein auf ganzer Linie durch Joshua. Dass er in den schnellen Kurven des Kurses zweimal mit dem Pedal aufsetzte und dabei sein Leistungsmessgerät verlor, war darüber komplett vergessen. Allerdings trauert der Trainer um die verlorenen Renndaten. 😊
Holger musste sich im selben Rennen auf die Ü40- und Ü50-Fahrer konzentrieren. Da waren also einige Konkurrenten mehr als 10 Jahre jünger als er selbst, auf die er ein Auge haben musste. Dies gelang ihm ausgezeichnet und oft war er im Verfolgerfeld sogar die treibende Kraft. Da das Rennen auf „Endspurt“ ausgeschrieben war, hätte man es eigentlich bis zum Zieleinlauf in der letzten Runde ja durchaus auch gemütlich angehen lassen. Dem machten die zahlreichen Bonussprints mit Geldprämien des Veranstalters jedoch einen deutlichen Strich durch die Rechnung. Ständige Attacken und Prämiensprints und keineswegs gemächliche Kaffeefahrt. Das Rennen seines ehemaligen Heimatvereins beendete Holger als Sprintsieger des Verfolgerfelds und sicherte sich damit erneut Platz 8, wie in Dautphe. Gratulation zur hervorragenden Leistung. Vor und nach dem Rennen wurde er von vielen ehemaligen Vereinskollegen seines Braunschweiger Vereins zudem herzlich begrüßt. Genau genommen also ein „Heimspiel“.
Im gut besetzten Senioren 4 Feld (Ü60) kämpfte sich Hans-Jürgen wie immer tapfer durch und belegte schließlich Platz 8 seiner Altersklasse. Der amtierende Hessenmeister Viktor Slavik übrigens auch nur auf Platz 4. Soviel zur Güte des Fahrerfelds.