Benedict hatte sich etwas vorgenommen: Das Aachener Qualifikationsrennen zur Gravel-WM und dabei mit ein wenig Glück die Chance nutzen. Die WM findet in diesem Oktober im belgischen Halle-Leuven statt. Das Rennen in Aachen war eine von zwei Möglichkeiten zur Qualifikation in Deutschland. Dabei konnten sich die Erstplatzierten aller Rennwertungen sowie die Top-25 Prozent aller Altersklassen das Startrecht für das Finale sichern.

Wie das aber mit Plänen so ist – meistens kommt es anders, als man denkt. So stand Benedict zwar dreißig Minuten vor dem Startschuss am Start. Das aber war viel zu spät, wie er mit Schrecken feststellen musste. Denn da waren ja noch die anderen 800 Starter. Vom letzten Startblock aus ging es also auf den etwa 19 Kilometer langen Rundkurs. Was machen? All-out in Runde eins! Irgendwie nach vorn kommen, war das Gebot der Stunde. Und dabei immer wieder Lücken schließen und von Gruppe zu Gruppe springen. Logische Konsequenz in Runde 2 – es geht nicht mehr viel und er verlor wieder an Boden. Mehr Luft für ihn in der nachfolgenden Runde und er konnte noch einige Fahrer einsammeln. Ins Ziel kam er dann als 281er. Das ist sicher aller Ehren wert bei der Masse an Startern, aber seine Erkenntnis: „Wenn ich eine faire Chance haben will, dann muss ich mich nächstes Jahr auf jeden Fall mindestens eine Stunde vorher an den Start stellen.“

Dennoch ganz stark von Benedict.

Übrigens: Die Orga hatte wohl mächtig Luft nach oben und war eines Quali-Laufs so überhaupt nicht würdig. Absperrungen ohne Funktion, quasi ständig Fußgänger und normale Radfahrer auf der Strecke. Sogar um Pkws herum musste man fahren. Nee, Leute, das muss zwingend besser.

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