Wie in den vergangenen Jahren waren die Hessen im thüringischen Sömmerda-Leubingen mit dabei, um ihre Meisterinnen und Meister auf der Straße zu finden. Außer in der U13 und bei den Masters 2 konnten wir Starterinnen und Starter in allen (!) Altersklassen aufbieten (9/11). Wann gab es das zuletzt? Ein wirklich überragendes Team-Ergebnis für Blau-Gelb, das richtig Spaß macht. Da freut sich nicht nur der Vorstand wie Bolle.
Als Erstes waren aber die Männer mit André, Nathanael und Steffen sowie die U23 mit Leo und die U19 mit Joshua an der Reihe. Die Strecke war nicht nur leicht feucht, sondern auch dreckig; dazu noch einige schlechte Asphaltpassagen. All dies machten es den Fahrern alles andere als leicht. Es kam sogar etwas wie belgisches Klassikerfeeling auf; nur, dass es wärmer war als in den Ardennen. Die Fotos sprechen Bände. Nathanael – und besonders Steffen – merkten schnell, dass das Feld mit Vollgas die Fahrt aufnahm. Nathanael fuhr heldenhaft und auf Platz 15 durch – dafür einen extra Applaus – und Steffen holte sich leider ein DNF ab. Kopf hoch, das wird. Einen Tag nach seinem tollen Sieg im Superkool Krit fuhr André, wie man es kennt, mit Köpfchen und kam als Neunter ins Ziel. André liefert stets zuverlässig wie ein Uhrwerk. Eine richtig gute Leistung von ihm.
In der U23 hatte Leo echte Ambitionen und war ganz nah dran an der Führungsgruppe. Dann merkte er das erste Kribbeln in den Beinen und schließlich musste er sich mit Krämpfen rumplagen. Genervt kam er als 4. ins Ziel. Da wäre sicher viel mehr drin gewesen, es hat nicht sollen sein. Abhaken, weiter geht’s. In der U19 machte Joshua 60 Kilometer lang einen Bombenjob. Er fühlte sich super und fuhr auch so. Dann aber kam ganz unvermittelt der Mann mit dem Hammer. Am Ende auch für ihn Platz 4, mit der Erkenntnis, dass 80 Kilometer im Moment einen Hauch zu lang sind. Dennoch klasse gemacht. Die nächsten Rennen dürfen kommen.
Bei den Frauen waren Lydia und Jasmin am Start. Lydia ist noch frisch im Rennsportgeschäft, entsprechend aufgeregt war sie im Voraus. Dann noch diese ungewohnte Rennlänge, wo sie doch in Kurzzeitdisziplinen – etwa auf der Bahn – ihre Kraft bislang effektiver einsetzen konnte. Das Feld der Frauen war dann auch erwartungsgemäß klar zu schnell. Ganz stark von ihr, dass sie die gesamte Renndistanz absolvierte. Platz 11 mit maximaler mentaler Stärke. Daumen ganz weit nach oben für Lydia. Jasmin kam noch mit schweren Beinen vom Superkool Krit. Sie ist ja bereits lange im Geschäft und weiß, was geht und was nicht. Und dieser Tag war nicht für Großes gemacht. Lange und gute Performance in einer Gruppe und am Ende Platz 5. Das passt absolut so. Gut gemacht.
Dann Niklas in der U17. Er schwimmt im Moment auf einer ganz eigenen Motivationswelle. Ganz locker ging er die 60 Kilometer an und fuhr exzellent positioniert im Feld. Im Anstieg fuhr er im Sitzen locker am gesamten Feld vorbei, dann seine Attacke. Er probiert einfach alles. Eindrucksvoll. Am Schluss ein toller Platz 5. Jetzt geht sein Blick in Richtung der TMP-Tour in wenigen Tagen. Das wird ein Fest.
U15 und was soll man sagen? Gustav ganz cool. In Hessen kann ihm niemand das Wasser reichen, hier fährt er wie erwartet und ganz souverän den Titel des Hessenmeisters ein. Bravo. Im gemeinsamen Rennen aber musste er sich zwei Thüringern geschlagen geben. Etwas ernüchternd für ihn, aber in Anbetracht seiner derzeitigen Möglichkeiten vollkommen ok. Auch er darf sich auf die TMP-Tour, die kleine Friedensfahrt, freuen. Wir drücken unseren beiden schnellen Jungs dafür die Daumen.
Wirklich wunderbar, die U11. Unser regelmäßiges „Trainingskind“ Maxi vom KSV Baunatal war zusammen mit Nathaniel und unserem „Küken“ Paul am Start in einem herrlich großen Feld. Die Vorgaben zur Attacke und zum Fahren in der Gruppe waren klar und die wurden auch perfekt umgesetzt. Mit großem Vorsprung kam Maxi als Sieger ins Ziel. Wooooow. Und ganz großartig dahinter: Nathaniel in seiner ersten Saison auf Platz 2. Bombe. Und dann erst die vielen MitfahrerInnen aus unserem Nachbarbundesland. Und Paul? Der machte ebenfalls einen tollen Job und wurde in seinem zweiten Rennen überhaupt Vierter. Nordhessen kann U11. Wer hätte das gedacht? Einen donnernden Applaus bitte für unsere Jüngsten. Klasse gemacht.
Die Masters: Auch hier war Blau-Gelb vertreten. Schön zu sehen, dass Holger, Jürgen sowie Hans-Jürgen hoch motiviert am Start stehen – und dazu schnell sind. Holger scheint die Strecke zu liegen, auch in den Vorjahren war er hier immer bestens platziert. Entsprechend gut fuhr er auch in diesem Jahr. Immer im Feld, immer aufmerksam, Platz 4, mit zartem Blick aufs Podium. Prima. Jürgen arbeitete sich in das Rennen hinein und ging mit einer funktionierenden Gruppe über den Kurs. Für ihn stand am Ende Platz 8 auf der Ergebnisliste. Top. Wir freuen uns für ihn. Und wir freuen uns immer wieder über Hans-Jürgen. Unser Meister der Trainingsdaten weiß genau, was er kann. Dass er mit zehn Jahren jüngeren Fahrern in seiner Altersklasse nicht mithalten kann, ist logisch. Also Ruhe bewahren, ein passendes Hinterrad finden und im Ziel Platz sechs.
Fazit: Wir können Nachwuchsarbeit. Und wir können sie richtig, richtig gut. Nicht nur das, wir sind derzeit derart breit aufgestellt, dass es eine Freude ist. Von ganz klein bis ganz erfahren – genau das macht Blau-Gelb so wertvoll. Und jetzt setzt sich der Vorstand in den Privatflieger nach New York, macht sich eine Kiste feinstem Schampus auf, zündet sich fette Havannas an und lässt es sich auf Vereinskosten aber auch mal so richtig gut gehen 😂