Nein, nicht der große Tony Marshall war mit ZG-Klamotten auf dem Rad in Valencia, Gustav war bei der XVI TROFEO FDM VALENCIA am Start. Fährt der etwa nur dafür in die Sonne? Nein, natürlich nicht. Aber clever von ihm überlegt: „Wenn schon Urlaub, dann schaue ich doch mal, ob es Wettbewerbe in der Nähe gibt.“ Und zack, in Valencia fand sich ein Rennen. 

Dank der Hilfe in Hyperschallgeschwindigkeit von Peter Pagels und dem HRV war sofort die Auslandsstartgenehmigung griffbereit, es konnte also losgehen. Was hat man eigentlich früher ohne E-Mail gemacht? Derartig kurzfristige Aktionen wären jedenfalls nicht drin gewesen. Danke sehr. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens ging es dann endlich auf die Strecke. Gustav etablierte sich schnell in der vorderen Gruppe und setzte mit einigen Attacken gleich mal ein paar nette Duftmarken. Eine Platzierung unter den ersten fünf und ein mögliches Podium hatte er immer fest im Blick und konnte das Tempo gut mitgehen. Das ist umso schöner, als dass man in Spanien wohl eine andere Übersetzungsbeschränkung als in Deutschland hat. Mit 46–16 kurbelte sich Gustav in Nähmaschinenqualität über den Kurs, da hatten die anderen Jungs auf dem topfebenen Kurs noch einen satten Gang mehr zur Verfügung. In Runde 13/20 dann das Superärgernis – Antritt nach einer 180°-Kehre und die Kette zerbröselt in Einzelteile. Glück im Unglück: Gustav konnte geschickt einen Sturz vermeiden. Aber das Rennen war damit natürlich gelaufen. Was ein Pech. 

Unser Fazit: Die Kette wird im Labor des spanischen Verbandes gerade auf Manipulation oder überdurchschnittliche Abnutzung und Materialfehler untersucht. Dazu wurde der in Deutschland verweilende Techniker in Untersuchungshaft genommen. Die UCI-Kommissare der Spezialeinheit „Pleiten-Pech-und-Pannen“ werden die Befragung durchführen, schließlich war die Kette mit einer Laufleistung von gerade einmal wenigen Trainings und einem weiteren Rennen frisch. Wir sind auf das Ergebnis gespannt und wünschen Gustav und Familie nun einen tollen Urlaub.