Bei strahlendem Sonnenschein startete die Saison der Straßenrennen traditionell in Herford. Die knapp drei Kilometer lange und windanfällige Runde bot zum Tanz – aber selbst der ließ sich an diesem Tag nicht blicken. Beste Voraussetzungen also. Mit Gustav in der U15, Niklas in der U17 sowie Joshua in der U19 hatten wir drei Jungs am Start, die ihre Form nach den vielen regennassen und dunklen Tagen testen wollten. Die Zielvorgabe war entsprechend klar: Wieder in das Renngeschehen einfinden und schauen, ob man die Pace mitgehen kann. Nicht zu viel Risiko im ersten Rennen, es folgen noch zig weitere.
Joshua war der erste ZG-Starter. Seine U19 war eine tolle Konkurrenz aus 22 Fahrern. Fünf Runden lang sah es für Joshua ausgezeichnet aus. Sowohl das Rollen im Feld als auch die Antritte im Anstieg passten. Dann aber wurde er in einer Kurve unsanft von einem anderen Fahrer in das Hinterrad vor ihm geschoben und landete auf dem Asphalt. Super ärgerlich, denn danach war das Feld weg, das Rennen gelaufen. Gut, dass er lediglich einige Blessuren davon trug und auch sein Arbeitsgerät nur sehr wenig abbekam. Im weiteren Verlauf konnte er auch wieder im Feld mitfahren. Als dann aber Louis Marino van Zeeland, Lukáš Dvorák und Moritz Mauss Ernst machten, hatte sich auch das erledigt. Keine Tragik, so etwas passiert. Und Joshua ist auch fein bis zum Ende gefahren – Trainingseffekt also eindeutig erreicht.
Dann starteten Gustav und Niklas gemeinsam in den Feldern der U15 und U17. So ein gemeinsamer Start mit 56 Fahrern ist echt ein wenig konfus. Die schnellen U15er freuen sich natürlich, da sie von der U17 gezogen werden; hängt man als U17er aber im falschen Augenblick am falschen Hinterrad, dann geht das nicht gut. Auch hier liefen die ersten Runden für unsere Jungs prima. Niklas war derart fleißig, dass er jetzt selbst merkt, dass „Land in Sicht“ ist und seine Leistung für das Feld passt; in beiden Klassen waren exzellente Fahrer am Start. Kurz vor dem Ende für die U15 musste Niklas dann zwar reißen lassen, konnte aber mit einer kleineren Gruppe weiter mitfahren und erreichte schließlich als 22. von 27 Fahrern (1x DNF) das Ziel. Ganz vorn hatten es die Büttgener Fabian Glowacz und Owen Kings clever gemacht und den Sieg und Platz drei geholt; Onno Bieberle aus Cottbus wurde Zweiter.
Gustav ging in den Schlusssprint mit Louis Bosniatzki vom SC DHfK Leipzig und Valentino Zandegiacomo de Lugan vom RSC Rheinbach. Den hatte Gustav gut im Blick, als alle drei noch gleichauf lagen, aber den Kollegen aus Leipzig nicht mehr so ganz. So kam es, dass Bosniatzki schön weit ausholen konnte und den Sprint früh anzog, Gustav am Ende noch mal gegen den Rheinbacher Fahrer leicht den Arm ausfahren musste – alles sehr fair –, um die Linie zu halten und schließlich prima Zweiter wurde. Klar: Hätte er sich früher um sich selbst gekümmert und den Sprint angezogen … Fahrradkette. Meckern auf hohem Niveau. Platz 2 geht vollkommen in Ordnung, die Saison ist noch sehr lang.