Erfurt und Cross – das passt. Die Rennen sind immer vom Gute Laune Sport e. V. exzellent organisiert und die Teilnehmerfelder sowohl in Quantität als auch Qualität prima. Das sieht man so nicht allzu oft. Um es kurz zu machen: Macht einfach Spaß in Erfurt.

Samstag waren Holger in der Masters 3, Jasmin in der Frauen Elite, André in der Männer Elite und Gustav in der U15 am Start. Im kommenden Jahr sollten wir mehr „trommeln“, damit noch mehr Blau-Gelbe am Start stehen. Aber wir wollen nicht meckern. Die Strecke: die bewährte Runde mit dem kleinen, fiesen Kick nach dem Start, den technischen Teil durch den Wald dem Doppelhindernis und dann scharf links auf die Zielgerade; beste Wetterbedingungen dazu – besser geht’s kaum. 

Holger hatte 19 Konkurrenten in seiner Klasse ordentlich zu tun. Schnell noch ein Schätzchen plus Foto mit Jürgen Schwarz und mit dem Namenszwilling und ab ging’s. Nach einer Winzigkeit mehr als 47 Minuten kommt Holger mit einer blitzsauberen Top-Ten-Platzierung als Neunter ins Ziel. Nach vorn wären 45er-Zeiten zu fahren gewesen, nach hinten hatte er zwei Minuten auf Platz zwölf. Im Ziel ein richtig zufriedener Holger, so einen möchten wir noch viel mehr sehen. Es geht doch.

Ab die Post mit Jasmin in der Elite Frauen. Etwas unglücklich das Timing des Rennens, denn es ging mit der gesamten U17 (zwei Minuten Zeitvorgabe) auf die Strecke. Das führt im Verlauf zu einigem Überholchaos. Jasmin hielt sich erst mal etwas raus, kam dann aber immer besser ins Rollen und arbeitete sich Stück für Stück vor. Das Podium war zwar einen Tick zu weit weg, aber ein einwandfreier vierter Platz, das ist doch was. Top.

André sitzt gerade wieder in hervorragender Form auf dem Rad, da hätte was herausspringen können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Mehr als 40 Fahrer am Start machte es quirlig und voll. Sofort ging es mit Vollgas los und André sofort vorn mit dabei. Es sah richtig gut aus und dann – Kette runter und komplett durchgereicht. Bitter. Also wieder nach vorn arbeiten. Das war aber bei so vielen Fahrern ein Ding der Unmöglichkeit, André stand an manchen Stellen einfach im Stau. Im Ziel als 17. So ist das manchmal. 

Unser Mann des Tages in Blau-Gelb war dann Gustav. Die Absprachen im Voraus waren eindeutig: „Übertreib es nicht, du bist nicht 100 % fit, solltest du merken, dass irgendwas nicht rund läuft, geh sofort aus dem Rennen. Und fahr mit Köpfchen.“ Und was soll man sagen? Gustav hielt sich an die Spielregeln – und wie. 33 Starter in der Klasse U15, was ein grandioser Wert. Los ging’s und … Gustav kam nicht ins Pedal. Kaum zu glauben, aber so was passiert selbst den Besten. Vorn ging es bereits wild ab, Gustav aber überholte gezielt und rhythmisch Fahrer um Fahrer, bis er in der Spitzengruppe ankam. Danach entbrannte ein Kampf an der Spitze, der von zahlreichen Stürzen geprägt war. Gustav lag selbst zweimal auf dem Boden, kam aber schnell wieder ran. An den passenden Stellen spielte er seine große Kraft aus und zog mächtig an, sicher kein Spaß für seine Konkurrenten. Dann kam das Ziel in Sicht. Gustav von vorn in den letzten technischen Sektoren und mit dem Wissen, dass zwar andere dort schneller sind, er aber „nur“ ohne Sturz durchkommen musste, um danach die Konkurrenz wieder distanzieren zu können. So kam es auch. Die Meute kam näher, aber ganz cool von Gustav auf der Zielgeraden von vorn noch mal kurz angetreten et voilà: ein ganz, ganz feiner Sieg. Toll.