Bad Salzdetfurth, Cyclocross, internationales Rennen, Weltranglistenpunkte. Begriffe, die klarmachen, worum es bei diesem Crossrennen ging. Zum ersten Mal international ausgeschrieben, erfuhren wir bereits bei der Parkplatzsuche, was das bedeutete – volles Haus, die Plätze direkt am Start picke packe mit Wohnmobilen besetzt, die Team- und Werbefahnen flatterte im Wind. Also ab an die Straße und hinter der belgischen Fraktion geparkt. Dabei gab es Anschauungsunterricht für Joshua und Gustav im wie-putze-ich-mein-Rad-richtig, denn die Jungs putzten quasi den gesamten Tag über, was das Zeug hielt. Professionell mit allem Zip und Zap.
Bevor Gustav an den Start ging, erklärte Holger schon mit einem breiten Grinsen “die Strecke ist quasi unfahrbar”. Für Holger stand am Ende Platz 43 auf dem Tableau. Alles gut, durchgekommen. So schlimm scheint es also für ihn nicht gewesen zu sein, dennoch darf man wohl sagen, dass es weniger eine typische CX-Strecke ist, als vielmehr eine etwas einfachere MTB XCO-Strecke mit natürlichen Anliegern, wildem Hoch und Runter und fast keinem Streckenabschnitt, in dem man einfach mal nur treten konnte. Maximales Fahrkönnen ist in Bad Salzdetfurth immer gefragt. Für Gustav ging es in der U15 über eine entschärfte Strecke. Schade, dass die erste Aufstellung nicht korrekt war und wiederholt werden musste, denn da stand er noch in Reihe 1. Danach musste er von ganz hinten ran. Und auch wenn es andere sogar noch ein wenig besser machten – “keine Ahnung, wie der da eine Lücke gesehen hat”, so Gustav –, machte er schnell viele Plätze gut. Ins Ziel kam Gustav als wirklich guter 14. von 31 Startern. Bedenkt man, dass er sich immer noch mit einer Erkältung abplagt, ist das ein richtig ordentliches Ergebnis. Im komplett fitten Zustand sollten die Top 10 für ihn immer der Standard sein.
Dann Joshua. Hatte er sich zum Ende der Straßensaison so richtig in der U17 freigeschwommen, musste er jetzt schon in der U19 an den Start. Auch er war alles andere als fit, wollte es aber unbedingt wissen. Also ab mit ihm auf die große Runde und hinein in die internationale Konkurrenz. Nach zwei Runden aber war klar: Du kannst Bad Salzdetfurth nur komplett fit fahren. Er stieg aus, richtig so. Der Rest der U19er fegte über den Kurs angefeuert von einer Kettensäge. Die hatten findige Fans entsprechend vorbereitet, das Blatt demontiert und dann das laut brüllende Ding permanent herumgeschwenkt. So geht das also mit richtig Krach machen. Immerhin schafften es zwei deutsche Fahrer bei diesem Rennen in die Top 10. Im Anschluss entspannte sich der ZG-Trupp wieder und konnte den Sieg der Deutschen Meisterin in der Elite Frauen mit anschauen und dann die Jungs, bei denen der Schweizer Meister an diesem Tag eine Klasse für sich war. Was ein schöner Renntag mit einer bombastischen Organisation.





