Der Name in Gießen ist Programm: „Rund um das Stadttheater Gießen“. Mehr rund als auf der 800-Meter-Strecke geht nur noch auf der Bahn. Dazu ist feines Fahrgefühl in den beiden Kurven gefragt.
Wie gut unsere Jüngsten technisch drauf sind, konnte man im Rennen sehen. In der U15 standen für Gustav 24 Kilometer auf dem Programm und in der U17 für Joshua und Niklas gleich 32 Kilometer. Gustav verhaspelt sich am Start ein wenig mit dem Pedal, kurz gepennt, Daniel Gutbier aus Frankfurt weg. Aber sogar eine gute Sache, so konnte er sich die Worte des Coaches ins Gedächtnis rufen „Wenn du den Zug verpasst, versuch nicht später mit aller Kraft allein hinterher zu ballern, nur um am Ende auf dem Teer zu liegen. Davon hast du nichts. Dann bleib lieber im Feld und achte auf den finalen Sprint.“ Gedacht getan und ein schöner Platz 3. Und er trägt weiter das Trikot des Führenden im Sparkassenfördercup. Prima, Gustav.
Voll im Fieber, Joshua. Er setzt gegen Owen Kings, dem frisch gebackenen NRW-Landesmeister im Zeitfahren, nach. Kommt dabei zwar nicht ran, lässt aber das Feld ratlos hinter sich zurück. Die Belohnung: Am Ende der einzige U17er, der noch in einer Runde mit Owen ist und ein ganz toller Platz 2. Herzlichen Glückwunsch. Und Niklas? So viel Potenzial, wenn er das nur mal ins Ziel bringen könnte … Der Rücken macht nach 25 Runden zu, bis dahin fährt er locker im Feld mit, Platz 8 und noch einen Fahrer hinter sich gelassen. Wenn er die Rückenproblematik überwunden hat, dann wird es krachen. Zieht euch schon mal in der U17 warm an im nächsten Jahr. Wir garantieren euch feinste Niklas-Biowerte garniert mit Köpfchen. Alles gut, Niklas.
Dann die Elite Männer und André. Himmel, 80 Kilometer Kriterium auf dem Kurs. Irre. Und André als einer von wenigen Einzelstartern zwischen den Teams Kernhaus, Superciao und Colonia Kids. Dementsprechend war immer Zug auf der Kette. Ein Kurs, wie gemacht für André – vor allem die Zieleingangskurve. Bei der ersten Wertung schaut er noch zu, um wenig später bei der Attacke von Benedikt Becker aus Bensheim mitzugehen. In den Kurven musste der aber leider immer wieder reißen lassen, sodass André letztendlich alles von vorn gefahren ist. Immerhin konnte er sich so aber eine Prämie und eine Wertung sichern, ehe das Feld wieder aufschloss. Auch danach gingen immer wieder Attacken, die aber alle von den Teams neutralisiert wurden. André konnte dann noch mal bei einer Wertung mit reinhalten, dabei sprang aber nur der fünfte Platz und keine Punkte heraus, ähnlich auch bei der Schlusswertung: hinter den Sprintzügen einsortiert, mit Platz 6 ungünstigerweise aber wieder knapp an den Punkten vorbei. Immerhin André mit einem super Gefühl im Rennen und am Ende mit Platz 6 in der Gesamtwertung. Ein exzellentes Ergebnis.



