„So gehet nun nach der Stadt Darmstadt hin und lasset euch beibringen, wie das Rad, das Nichtbremsende, sicher über das Rund gesteuert würd…“ sprachs, und der ZG-Nachwuchs machte sich auf zum Bahn-Workshop von Rüdiger May, Fachwart Bahnrennsport im HRV in Zusammenarbeit mit dem VC Darmstadt. Los ging’s mit dem Fahrkartencheck und siehe da, nichts ist günstiger, als mit der Bahn nach Darmstadt zu fahren. Einige Schüler- und Landestickets und noch schnell jeweils ein Hessenticket für den Samstag und eins zurück am Sonntag – schon ist man für 76 Euro auch noch ökologisch korrekt unterwegs. Prima.

Nach einer entspannten Anfahrt musste zuerst etwas Theorie sein. Ja, einige unserer Jungs waren bereits am Jahresanfang in Büttgen auf der Bahn, aber mehr kann nicht schaden. „Wenn ich im Sprinterkorridor bin, darf ich nicht unterholt werden? Die schwarze Linie sind exakt die 333 Meter, drüber ist es nur unnötig länger?“ Diese und andere Fragen wurden besprochen und beantwortet. Dann folgte das Bikefitting für alle Kids und es ging endlich ab auf die Bahn. Dann viele Technikrunden – nur mit der linken, nur mit der rechten Hand etc. und ausreichend Pausen mit Getränken und den Sonnenschirmen, denn es war brutal heiß. Am Ende des Tages staunten einige nicht schlecht, denn es standen insgesamt doch 60 Kilometer auf dem Radcomputer. Jetzt hatten sich alle eine Pizza verdient und die Halle im Vereinsheim wurde mit Feldbetten zum Schlafsaal umgewandelt.

Nach ausgiebigem Frühstück am Sonntag folgte der Renntag. Die Aufteilung in die Altersklassen war schnell erledigt, Nummer holen und anbringen – los ging’s. Und unsere Jungs zeigten sich von ihrer besten Seite. Markus, Gustav, Kalle und Joshua konnten sich mächtig austoben und unsere zwei „Bahn-Küken“ Ilias und Lydia? Die haben sich nicht nur sehr gut geschlagen, sondern geradezu fantastisch. Wer hätte das gedacht? Am Tagesende war klar: Wir melden für die HM Bahn. Lydia hatte bereits Kontakt mit einer potenziellen Fahrerin der HM aufgenommen und sie wird sicher eine Menge Spaß dabei haben. Ilias müssen wir ganz flux mit einer Lizenz für die U19 ausstatten – hoffentlich klappt das noch. Seine Konkurrenz ist sicher die mit Abstand Härteste, aber das wird ihn, als absoluten Frischling im Renngeschehen, ganz weit nach vorne bringen. Alle haben sich derartig diszipliniert auf dem Betonoval verhalten, dass uns davor nicht bange ist. Dazu hat noch Joshua in der U17 gemeldet und mal schauen, wer vielleicht noch hinzukommt. Mit jeder Menge toller neuer Eindrücke ging es dann wieder ganz easy mit der Bahn zurück in den hohen Norden. Da schau her, die DB kann auch funktionieren.

Ganz, ganz großes Kino vom VC Darmstadt, HRV, Rüdiger und den vielen helfenden Händen, dass allen Bahnräder gestellt wurden, es auch noch Mittagessen gab und wir eine Rundum-Sorglos-Betreuung erhalten haben. Das ist alles andere als selbstverständlich. Tausend Dank aus Kassel.