Der Eisenberg rief erneut zu den Hessischen Meisterschaften im Bergzeitfahren. Der Anstieg mit kurzen 5 Kilometern Länge und kernigen Steigungsprozenten dürfte eher unter die Kategorie „Bergsprint“ fallen – ein Rennen ausschließlich für Spezialisten. Wenn wir es uns aussuchen dürften, dann wären uns mehr Kilometer und ein Hauch weniger Steigung für eine HM zwar lieber, aber: In diesen Zeiten mit immer weniger Rennen sind viele Sportler froh über fast jedes Angebot. Dazu kommt, dass der veranstaltende RSV Bad Hersfeld erneut eine tolle Veranstaltung und exzellente Orga auf die Beine gestellt hat, Daumen hoch, Jungs, Applaus.
Die Strecke? Konnte mal wieder nicht abgesperrt werden (Hallo Verwaltung und Politik, wann wacht ihr endlich auf und unterstützt den Radsport so, wie ihr andere Sportarten auch unterstützt? Wir brauchen nicht viel. Etwas Wohlwollen und unbürokratisches Handeln genügen meist.) Und weil wir gerade im kleinen „Mäkel-Modus“ sind: Hallo HRV, Startverbot für andere Veranstaltungen an diesem Tag bei solch einem extrem speziellen Event? Das geht gar nicht, finden wir weniger lustig. Beendet den Quatsch bitte in 2022. Von unserer ZG standen fünf SportlerInnen am Start, von denen die wenigsten größere Ambitionen am Berg haben. Wir sind nämlich glatt der Meinung, dass man auch mal Rennen fahren darf, wenn man keine Chancen auf einen klasse Platzierung hat. Wollten alle nur starten, wenn Platz 1 lockt, können wir uns die Veranstaltungen gleich schenken.
Jetzt aber Sport: Los ging’s mit Karol in der U17. Der Mähdrescher war gerade außer Sicht und die Ordner fleißig (und oft erfolgreich) am Umleiten der Pkws, flog Karol den Berg hinauf. Nach 16:08 Minuten war der Rückstand mit etwa 1:20 Minuten auf den schnellsten Hessen, Ferdinand Beirig, zwar eindeutig, aber der dritte Platz ist auch gut. Prima von Karol. Dann die Frauen und Juniorinnen. Annika war die einzige Starterin in der U19w, keine schöne Erfahrung für sie und kein gutes Zeugnis für den weiblichen Radsport in Hessen. Die erste Rennhälfte lief gut, vielleicht schon fast zu gut, und so fehlten am Ende die Körner für ein Resultat unterhalb von 21:50 Minuten. Dennoch viel Applaus für Annika, wir hoffen, dass sie im kommenden Jahr mit weniger Verletzungspech kontinuierlicher an ihrer Radperformance arbeiten kann – da freuen wir uns schon drauf.
Noch drei unserer Jungs wollten nach oben. So Gian-Luca in der U19. Alles andere als ein Bergspezialist, ging er voll motiviert auf die fünf Kilometer. Mit 17:46 Minuten durfte er zufrieden sein. Viel schneller wäre selbst bei massivem Trainingseinsatz auch nicht drin gewesen, Platz 6. Dann Ben in der U23. Schon die Wahl des Rads zeigte, dass er ausschließlich Rennkilometer sammeln wollte – das Cross-Rad bot ihm dafür die beste Übersetzung. Im Ziel mit 17:21 Minuten eine ordentliche Zeit, da gibt’s nicht viel zu meckern. Als Letzter war Moritz an der Reihe. Bei ihm wäre unter normalen Umständen sicher sehr viel mehr möglich gewesen, aber 3 Wochen ohne ernsthaftes Radtraining, Krankheit, zweite Impfung – da waren 15:53 Minuten doch Ok. Platz 5.
Alles in allem also ein zufriedenstellender Renntag, dazu haben sich Bernd und Roman am Start eingebracht und geholfen. Passt. Übrigens: Am Tag darauf hätte eigentlich die HM TT stattfinden sollen. Was war denn da los? Da hätten sich unsere SportlerInnen auch sehr drüber gefreut. Kommunikation ist was Feines, sollte man von Seiten LV und Bezirk mal wieder stärker machen.