Harxbüttel war an diesem Wochenende eine Reise wert. Nicht nur, dass die Strecke bei Braunschweig traditionell abwechslungsreich und dazu sehr gut zu fahren ist, auch sind alle ZGler ohne Panne im Ziel angekommen. Das motiviert zu weiteren Taten.
Los ging’s bei 4 Grad und leichtem Nieselregen – also perfekten Crossbedingungen – mit Holger in der Masters 3. Holger war am Start, wurde 11. und konnte noch einige Konkurrenten hinter sich lassen. Sehr schön für ihn, denn die technischen Teile in Harxbüttel sind es, die man exzellent nehmen muss, um ganz weit vorne zu sein – und das ist traditionell nicht ganz Holgers Metier.
Und Jan? Der hatte richtig was zu tun. Aufgrund eines massiven Staus auf der A39 erreichten wir nicht mehr den Start der U15, er musste also in der U17 ran. Dort wurde er lediglich vom Sieger überrundet und fuhr ein richtig gutes Rennen. Dass er dann 30 Minuten statt der 20 Minuten in der U15 hatte: ein umso besserer Trainingseffekt. Wir können gespannt sein, wie er sich bei den Hessischen Meisterschaften am nächsten Wochenende schlägt.
Die Frauen waren in einem übersichtlichen Feld unterwegs. Vom Start weg aber machte unsere Vereinsfreundin Lena vom RV Germania Hamburg kompromisslos klar: »Hier geht der Sieg nur über mich.« Runde um Runde wurde der Vorsprung größer, da konnte Jasmin noch so nach allen Kräften kämpfen – was sie bravourös tat. Am Ende stand für Jasmin ein dritter Platz auf der Liste. Und das ist vollkommen in Ordnung so, sie ist ein gutes Rennen gefahren, andere waren eben schneller, soll’s geben. Und Lena ist eben im Matsch eine Macht.
Rainer war dann bei den Masters 2 an der Reihe. Recht schnell zeigte sich, dass dieses Rennen eine Spur zu schnell für ihn werden würde. Dabei ist Rainer aktuell in einer wirklich guten Verfassung. Und wären mehr Fahrer am Start gewesen, hätte sich das auch entsprechend positiv bemerkbar gemacht, so wurde es am Ende der achte Platz in einer starken Konkurrenz für ihn. Starker Einsatz.
Ein ordentliches Starterfeld dann bei der Elite der Männer, im Schlepptau die U19. Mit dem Startschuss zündete Julian Rottmans aus Düsseldorf die Raketen und fuhr ein spektakulär eindrucksvolles – und zugleich einsames – Rennen an der Spitze. Eine Freude, ihm zuzusehen. Aber auch dahinter hatten wir aus ZG-Sicht viel Spaß. André konnte einen sehr guten und letztlich ungefährdeten dritten Platz erringen. Und das trotz einiger Auf und Abs wegen Krankheiten – in diesem Jahr ist echt der Wurm drin. Umso schöner diese Platzierung. Dahinter dürften Ben auf Platz 7 einige Steine der Erleichterung vom Herzen gefallen sein. Er kann es noch. Nach einem Jahr voller Änderungen und Neuorientierungen ist er seit zwei Wochen endlich wieder voll auf Kurs. Das konstante Training schlägt an und technisch ist Cross sowieso sein Ding. Gute Gründe also, es auch auf den Hessischen Meisterschaften zu versuchen. Dort dann erneut ohne Druck, einfach mal schauen, was passiert. Philipp Speck war in Harxbüttel das erste Mal offiziell im Cross unterwegs und saugte die gesamte Energie aus seiner persönlichen »Hasskappe«, die er bis zum Ende des Rennens auf hatte. Er kann wirklich mächtig treten, aber diese Rhythmuswechsel und Tragepassagen….dafür hatte er stets den passenden Fluch auf den Lippen. Auch für ihn gilt: Beim Cross kann man vortrefflich lernen, also durchhalten. Und Jannis, der hinter ihm ins Ziel kam? Auch für ihn bekamen die Tage in diesem Jahr eine neue Struktur, an die er sich zuerst einmal gewöhnen musste. Er kann sich mental schon jetzt auf 2020 vorbereiten und überlegen, wie er das Training mit Regelmäßigkeit, Sinn und Verstand angehen will. Bis dahin freuen wir uns darauf, wie er beim Cross die Hindernisse so herrlich leicht und locker nimmt.
Die U19. Elias Lanfermann aus Langenhagen ist eine nationale Cross-Kanone. Er mischte selbst die Elite auf. Da gab es für Philip und Alex nichts zu holen, sie mussten sich hinter ihm auf den Plätzen zwei und drei einreihen. Philip kann sicher noch bedeutend mehr, aber schon in dieser ersten Saison zeigt er, dass er sich im starken U19-Umfeld beweisen kann. Ein komplett anderer Fahrertyp ist Alex. Ihm hat es auf der Straße die Langstrecke angetan. Aber: Cross kann man auch mal fahren, eine gute Lehrstunde für ihn, die er sehr, sehr ordentlich bewältigte. Gut gemacht.