Nach acht Wochen Rennpause, wenig Training und einem immer noch etwas unguten Gefühl nach den wilden Abflug in Esplingerode sollte es zum „Comeback“ (lest den Artikel zu Andrés 1crit hier) gleich mal ein Fixed-Crit sein. Der nicht sehr technische 1km Kurs mit vier schnellen 90° Kurven, nur einer recht weitläufigen Haarnadelkurve und vor allem die Startliste ließ ein extrem schnelles Rennen erwarten. Neben Stefan Schäfer, dem Red Hook Brooklyn Sieger von 2017 war auch sein Teamkollege Alec Briggs am Start. Daneben das komplette 8bar Team, Canyon Radpack, das Suicycle Team, Team Fast Amsterdam und und und. Alles Jungs die in den vergangenen Jahren in der Red Hook Serie immer wieder für Spitzenplatzierungen gut waren. Da für mich in den letzten Wochen lediglich zwei 5km Laufwettkämpfe als intensive Trainingseinheit herhalten mussten, waren die Erwartungen entsprechende gering. Ohne gebrochene Knochen ins Ziel zu kommen sollte das Ziel sein.
Um gleich etwas Schwung ins Feld zu bringen, gab es eine First-Lap-Prime. Dementsprechend war vom Start weg direkt mal anschnallen angesagt. Wirklich langsamer wurde es aber auch danach nicht. Ständig gingen Attacken und ich hatte meine liebe Mühe im ca. 70 Mann starken Feld immer wieder Löcher von abplatzenden Fahrern zu stopfen. Der Schnitt lag zu diesem Zeitpunkt gut über 45 km/h. So verging Runde um Runde und das Feld verkleinerte sich auf etwa 40 Fahrer. Bei einer der vielen Attacken ging dann im hinteren Drittel der Feldes erneut eine Lücke auf und ich hatte große Probleme das Loch nicht zu groß werden zu lassen. So langsam ging mir die Luft aus. Genau zu diesem Zeitpunkt gab es aber im vorderen Teil des Feldes einen schweren Sturz. Der führte erst zur Neutralisation und dann zur 30 minütigen Rennunterbrechung.
So stand ich dann plötzlich doch wieder mitten im Feld. Verbleib im Feld gerettet, aber trotzdem keine schöne Situation. Als es dann wieder losging, waren noch 6 Runden zu fahren. Ich erwischte am Hinterrad der Lindenau Brüder einen sehr guten (Neu)Start und konnte mich unter den ersten 10 einreihen. Wie nicht anders zu erwarten, wurde es dann wieder so richtig schnell und ich musste mich schon gaaanz lang machen um meine Position unter den ersten 20 behaupten zu können. Als es in die letzte Runde ging, war das Tempo so hoch, dass allein das Halten der Position einem Sprint glich. Auf der Gegenwindgeraden lag das Tempo bei 55 km/h und dann ging es in die 180° Kurve nach der es keine 100m mehr bis zum Ziel waren. Also alles raushauen und vor der Kurve noch mal irgendwie mit letzter Kraft kontern, um direkt wieder zu sprinten. Schön wenn selbst das Bremsen so wehtut wie ein Sprint. Letztendlich reichte es so aber noch für einen mehr als unerwarteten 14. Platz. Ein Platz vor Stefan Schäfer, der seinem Teamkollegen Alec Briggs den Sprint angefahren hat, aber das muss ja keiner wissen 😀